Unser Weg zur Nacht der Chöre

Die im Jahr 2018 geborene Nacht der Chöre von Rotkäppchen Sekt holt verschiedenste Chöre Deutschlands auf die Bühne, paart ihren Sound mit dem bekannter Künstler:innen und schafft dabei magische Momente, ganz im Sinne ihres Mottos: “Der Moment seid ihr!”

Auch mein GrooveChor hat sich auf die Reise zu diesem besonderen Event gemacht. Ein Erfahrungsbericht aus dem Herzen der Rotkäppchen HQ: dem historischen Lichthof der Sektkellerei.


Vorgeschichte

Lange haben wir auf den Moment gewartet, gen Freyburg (bei Leipzig) aufzubrechen, um das große Chor-Event, die Rotkäppchen Nacht der Chöre, hautnah mitzuerleben. Als 2018 der Aufruf kam, sich mit einem Cover der damaligen Headliner-Band Revolverheld für einen Platz beim Konzert zu bewerben, haben wir nicht lange gefackelt und uns an die Produktion eines Bewerbungsvideos gemacht: Ich habe ein Chor-Arrangement zu Revolverhelds Immer noch fühlen geschrieben, wir haben die Stimmen geprobt und aufgenommen und schließlich ein Video unter Janek Danns filmischer Leitung produziert, der unseren Chor-Spirit einfangen sollte. Das Endprodukt hat den Chor stolz gemacht: Das ist ein echtes Stück von uns (und wir können es immer noch fühlen!). Das Video wurde eingereicht und wir warteten gespannt auf das Feedback der Jury, ob wir es in die engere Auswahl schaffen würden.

 
 

Es ging weiter in die TOP 10 (juhu!) mit tollen weiteren Chören und wir waren happy, der Nacht der Chöre ein Stück näher zu sein. Doch damit war es nicht getan: Ein Votingsystem entschied maßgeblich, wer den Wettbewerb gewinnt. Dabei konnte einmal täglich pro Mailadresse eine Stimme für eines der zehn Ensembles abgegeben werden. Es ging gut los und wir waren kurzzeitig auf Platz 1 gelandet. Leider zeigte sich in den folgenden Wochen, dass unsere klickwütigen Mobilisierungsaktionen für Freunde, Fans und unsere Familien, um möglichst viele Votes zu generieren, im Vergleich nicht mithalten konnten. Wir ließen Flyer drucken und trafen uns oft zum Singen in den Straßen und Straßenbahnen Hannovers, um Werbung für unser Vorhaben zu machen. Viele Menschen reagierten positiv auf die motivierte junge Truppe, die sie da um Voting-Hilfe bat. Die lokale Presse und die Straßenbahn-Werbung unterstützten uns ebenfalls und machten auf unser laufendes Voting-Verfahren aufmerksam.

 
Der GrooveChor beim Bahnsingen
 

Auch wenn uns der Sieg als gemeinsames Ziel als Gruppe anfangs stärker zusammengebracht hatte, demotivierte uns über die Zeit sehr, dass sämtliche Voting-Bemühungen keinen Effekt zu haben schienen. Wir waren verblüfft, wie die anderen Chöre so viele Votes am Tag generieren konnten, rutschten immer weiter nach unten im Ranking - und verloren schließlich. Schade! Gewinner wurden don camillo, Die neue Generation und The Right Key Gospel Choir.

 
 

Bei der folgenden Chorprobe haben wir lange zusammen gesessen, reflektiert und schließlich den Schluss gezogen, dass wir nicht noch einmal bei einem Wettbewerb mit Voting-System teilnehmen möchten, da es uns neben wirklich schönen Momenten leider auch viel Energie geraubt hat. Besonders positiv wurde der lebendige Kontakt zu unserer treuen Fan-Base empfunden und wir bedankten uns für den starken Support mit einem Konzert, das auf beiden Seiten gut ankam: ein tolles Gefühl, dass uns so viele Leute auf unserem Weg unterstützen! Durch den intensiven Austausch während der Voting-Kampagne wurde uns der Rückhalt durch unsere Unterstützer:innen noch einmal besonders deutlich.

 
 

Im folgenden Jahr bewarben wir uns dementsprechend nicht noch einmal für die Nacht der Chöre und verfolgten andere Projekte und Konzerte. 2019 stand der neue Pate, Sänger Michael Patrick Kelly, mit den Gewinnerchören Heartchor Dillingen, Junger Chor Oeventrop und Chor Royal und einem aus Solist:innen gebildeten Deutschlandchor auf der Bühne, die sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt hatten.

 
 

Wir hatten chorintern schon viele Pläne für das Jahr 2020 geschmiedet, da kam es mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie jedoch ganz anders als erwartet. Proben und Konzerte mussten ausfallen, es lag Ungewissheit in der Luft, wann und wie es weitergeht. Singen im Chor wurde zum gefährlichsten Hobby, dem man nachgehen konnte, deklariert, und wir machten das Beste aus der Situation, indem wir vorerst verstärkt online in Verbindung standen. Wir hatten uns die letzten Monate gut auf das Wertungssingen beim Deutschen Chorfest im April 2020 in Leipzig vorbereitet - und waren dann umso geknickter, als klar wurde, dass die Chorreise nicht stattfinden kann. Im folgenden Lockdown rückte der Chor - zumindest bildlich gesprochen - näher zusammen und man teilte die Höhen und Tiefen der räumlichen Isolation. Persönliche Gespräche standen nun im Mittelpunkt und der Chor wurde als Ressource genutzt, um sich gegenseitig in der außergewöhnlichen Zeit Mut zu machen und den Rücken zu stärken.

 
Der GrooveChor bleibt während der Quarantäne zu Hause
 

Rotkäppchen Sekt reagierte auf die besonderen Umstände und passte das Bewerbungsverfahren für die Nacht der Chöre an: Für die geplante Produktion mit Projektpaten Johannes Oerding wurden Bewerbungsvideos aller Art erlaubt (also auch Songs, die keine Cover von Johannes’ eigenen Stücken sind) und das Votingsystem wurde gekippt. Ausschlaggebend für die Teilnahme wurde die Entscheidung der Jury, die sich aus Tobias Richter (Firmenvorstand), Dieter Falk (Chorexperte), Johannes Oerding, Johanna Klum (Moderatorin) und Marijke Smittenaar (Influencerin) zusammensetzte. Cool, dachten wir - und schickten unser Musikvideo zu Sias Bird set free los, das wir in der Zwischenzeit produziert hatten.

 
 

Bald klingelte mein Handy und Dieter und Johannes gratulierten uns und dem anderen Gewinnerchor Beauties and the Beats zum Sieg. Tierisch! Wir konnten es kaum glauben, plötzlich waren wir nun doch bei der Nacht der Chöre dabei. Nach dem großem Aufwand beim ersten Anlauf fühlte sich dieser plötzliche Sieg unwirklich an. Im Jahr 2020 wurde dann aber nichts mehr aus dem lang ersehnten Auftritt mit Johannes: Die Corona-Beschränkungen brachten den Konzertbetrieb zum Erliegen, die besondere Nacht musste mehrfach verschoben werden. Der Traum rückte langsam wieder in die Ferne und die wöchentlichen Chorproben mussten vor die heimischen PCs verlegt werden. Die gemeinsamen Abende fehlten uns und selbst das kurzweilige Game Among us, was häufig nach Online-Proben gespielt wurde, konnte uns irgendwann nicht mehr aufmuntern. Rotkäppchen überlegte sich spontan eine schöne gemeinsame Aktion für alle Teilnehmenden, um das verschobene Konzert verschmerzen zu können: ein Virtual Choir Cover von Johannes’ Weihnachtssong Ich komm’ nach Haus.

 
 

In diesem Jahr kam uns dann Dieter Falk in Hannover besuchen, um uns mit einem Coaching auf die Nacht der Chöre vorzubereiten. Eine lange Zeit mit Online-Proben und Proben im Freien lag hinter uns, wir hatten gerade erst wieder mit Live-Proben beginnen können. Zum Glück lief alles gut: Obwohl wir gefühlt ewig nicht zusammen in geschlossenen Räumen gesungen hatten, fanden unsere Stimmen schnell wieder zusammen und Stimmglück machte sich breit. Durch Dieters inspirierende Art waren wir mehr als gehypt und bereit für das gemeinsame Sing-Event! :-)

 
Dieter Falk coacht den GrooveChor
 

Unsere Nacht der Chöre 2021

Am 01.10. geht es PCR-getestet im Chorbus los: echtes Klassenfahrt-Feeling! Wir haben unsere bordeauxroten Chorjacken an und fiebern unserem ersten richtigen Auftritt seit Februar 2020 entgegen, und dann ist es gleich eine TV-Produktion. Die Stimmung ist gut, alle haben richtig Bock! Angekommen in Freyburg nähern wir uns der eindrucksvollen Rotkäppchen-Sektkellerei wie einem Filmset in Hollywood: In leuchtenden Buchstaben prankt das bekannte Firmenlogo auf einem Hügel und rundet das Gesamtbild der Kulisse ab. Tobias Richter, Dieter Falk, der Deutschlandchor und das Team von Rotkäppchen empfangen uns herzlich, bevor es weiter zum Check-In geht und wir das Gebäude betreten. Den eindeutigen Höhepunkt der Szenerie bildet der innenliegende historische Lichthof des Gebäudes: Die Bilder aus den ikonischen Werbespots erwachen hier zum Leben - und sehen live erstaunlicherweise noch viel schöner aus. Es sind viele Menschen zu sehen, wie sie emsig die Rahmenbedingungen für das Event schaffen und den Konzertsaal vorbereiten. Jeder Chor bekommt seinen eigenen Backstage-Bereich in ähnlich ansprechendem Ambiente, in dem separat geprobt und gespeist wird. Die Mitarbeiter:innen geben uns in der Wartezeit spannende Einblicke in die Geschichte der Sektkellerei und sorgen für eine stärkere Vernetzung mit der geschichtsträchtigen Location. Erinnerungen, die hier entstehen, bleiben - da ist sich mein Chor schnell einig. Die erste Stellprobe im Innenhof lässt die Blicke schweifen: was für eine aufwendige Produktion! Und das alles für einen Abend. Dank durchgeplanter Regie werden die Fäden der einzelnen Teams vor Ort zusammengeführt, sodass Ton, Licht, Bild, Technik etc. wie Zahnräder ineinandergreifen, das Geschehen bleibt trotz der Größe gut überblickt. Eine imposante Komposition, die bereits das Flair des folgenden Abends erahnen lässt. Vollgeladen mit Eindrücken fahren wir in unser Hotel und verarbeiten den ersten ereignisreichen Tag.

 
 

Nach einem morgendlichen Stadtrundgang lernen wir unseren Mit-Gewinnerchor, die Beauties and the beats, kennen. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel treffen wir uns auf einem großen Parkplatz neben dem Hotel und machen ein gemeinsames Einsingen & Warm-Up, bevor sich Chor-Anekdoten erzählt und Chor-Klassiker vorgesungen werden. Chorbegegnungen wie diese liegen weit für uns zurück und alle haben richtig Lust, die frische Freundschaft zwischen unseren Ensembles zu vertiefen. Besonders angetan sind wir von ihrer Performance von Breng mr no a Viertele (auch zu hören auf ihrem neuen Album And we will come back home) - Stimmung machen können sie definitiv! Das Zusammentreffen steigert spürbar die Freude auf’s gemeinsame Konzert am Abend.

 
 

Beschwingt geht es zurück in die Sektkellerei: Die Tutti-Generalprobe steht bevor. Unter Dieters Anleitung gehen wir die Songs zusammen mit den Beauties, dem Deutschlandchor und Johannes und seiner Band durch. Finales Feedback und Lob wird ausgesprochen, alle Beteiligten haben Energie und sind motiviert für das Konzert. Um uns herum finden etliche Feinjustierungen statt, um das Konzert so perfekt wie möglich zu gestalten - wir sind beeindruckt von diesem Mammutsprojekt, von dem wir nun ein Teil sind. Charmanter Ruhepol der Veranstaltung ist definitiv Johanna Klum, deren Moderation bereits in der Probe von Leichtigkeit und Witz geprägt ist. Ihre Souveränität nimmt dem hohen Anspruch des Projekts den Ernst und scheint eine beruhigende Wirkung auf die mitwirkenden Sänger:innen zu haben. Ich mag ihren klaren Moderationsstil und merke mir das ein oder andere, was ich für zukünftige Moderationen mitnehmen kann. Betrachtet man die Zusammenstellung an Größen der Branche, wurde definitiv alles richtig gemacht: Man kennt sich, man versteht sich und die Zusammenarbeit bleibt trotz Späßen am Rande durchweg professionell.

 
Johannes Oerding, Dieter Falk und die "Nacht der Chöre"-Sänger:innen

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Spannend an diesem Abend ist vor allem auch Dieters Projektchor aus Solist:innen: Viele tolle Stimmen, die sich aber erst seit 24 Stunden kennen - kann das gut gehen? Man sieht sofort, dass sie das Rampenlicht gewohnt sind, ihre gemeinsame Performance kann sich sehen lassen. Als Chor-Kenner:in hört man natürlich den Unterschied, ob Menschen sich gut kennen und oft zusammen singen oder dies nur einmalig bzw. projektweise tun. Parameter wie Phrasing, Dynamik, Sound-Homogenität entwickeln sich erst über Zeit in einem Ensemble - das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. So viel Stimmtalent und pure Freude bringen die wenigsten Chöre mit. Ich bin begeistert - die anderen auch. Die Überstimulation an besonderen Eindrücken wird perfekt, wenn der lockere und passionierte Musiker Johannes mit seiner Band loslegt. Ein eingespieltes Team, gute Laune ist vorprogrammiert. Die Sänger:innen kommen gar nicht mehr aus dem Grinsen raus, es liegt eine Positivität in der Luft, die ansteckt und die Vorfreude auf das Konzert potenziert. Eine letzte Pause findet statt, bevor es endlich losgeht. Meine Groovies und ich machen uns in unserem separaten Chorbereich schick und stoßen auf den bevorstehenden Abend an. Die Gruppe ist leicht aufgeregt, aber die guten Gefühle überwiegen. So hatten wir uns das vorgestellt!

 
Der GrooveChor post mit Johannes Oerding und Dieter Falk

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

In Schale geschmissen warten wir auf das Zeichen, bevor es schließlich soweit sein soll: Wir nehmen unsere Plätze im Lichthof ein, jede:r Sänger:in hat aus Hygienegründen ein eigenes Mikro, das beim Platzwechsel mitgeführt wird. Die imposante Sektkellerei ist auf der riesigen Leinwand hinter der Bühne zu sehen, der bekannte Werbejingle erklingt. Es geht los. Ein Spektakel aus Lichtwirbeln geschieht um uns herum und Johanna führt gekonnt in den Abend ein, setzt die passende Stimmung für die kommenden Stunden. Die “Urväter” des Projekts, Tobias Richter und Dieter, werden vorgestellt und zum Projekt befragt. Sie freuen sich sichtlich genauso sehr wie wir Sänger:innen uns im Publikum, dass die Nacht der Chöre nun stattfindet. Generelle Grenzen scheinen aufgehoben, wir sind als Team in diesem Hof anwesend, arbeiten gemeinsam auf den Höhepunkt - das gemeinsame Musizieren - zu. Der Star des Abends, Johannes mit seiner Band, wird unter tobendem Applaus willkommen geheißen, alle haben Lust mit den Jungs zu singen. Es groovt ungemein, wenn die Band zum Spielen von Kreise ansetzt. Ein Ensemble, bei dem selbst Bewegungsmuffel mit den Füßen wippen und den Takt mitklopfen. Das Niveau der Band hebt das Spaßlevel auf eine neue Stufe. Der gut gelaunte Simon Gattringer an den Drums hat es mir mit seinen tighten Grooves und dem strahlenden Lächeln besonders angetan, auch er trägt maßgeblich zum Gelingen des Abends bei und verbreitet good vibes.

 
Johannes Oerding performt bei der Nacht der Chöre 2021

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Der erste Chor wird vorgestellt, die Beauties aus Neckarsulm. Der Trailer wirft ein transparentes und sympathisches Licht auf die Gruppe, während sie ihre Plätze auf der Bühne hinter Johannes einnehmen. Ihr gemeinsamer Song Hundert Leben geht unter die Haut, alle im Saal tanzen und singen mit. Dieter heizt die Sänger:innen an und synchronisiert ihre Stimmen mit dem Groove der Band, alle sind ins Geschehen involviert. Wenn man einen Moment für später speichern könnte, um ihn noch einmal zu erleben: das wäre so einer. Ich bin berührt, baff und dankbar, dass ich nach so langer Zeit wieder mit meinen Groovies bei einem Chor-Livekonzert dabei sein kann. Nach ihrer Performance wird Chorleiter Martin Renner zur Performance und abschließend zur Namensfindung des Chores befragt - kein leichtes Unterfangen, da können alle Chöre mitfühlen.

 
Die Beauties and the Beats klatschen Beifall

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Als nächstes wird unser Chor mit einem Trailer vorgestellt, wir finden uns ebenfalls gut in der Darstellung wieder. Wir nehmen unsere Plätze auf der Bühne ein und Johannes’ Band stimmt Alles brennt an, der insgeheime Lieblingssong meiner Groovies. Auch wir sind mit dem Einsatz der Band gefesselt und tragen die Energie mit unseren Stimmen weiter, unsere Beatboxerin Anna Lydia vervollständigt unseren Sound und regt zum Tanzen an. Höhepunkt dieses Arrangements aus Dieters Feder ist ein “Feuer!”-Ruf, der sich angelehnt an Queens Sound mehrstimmig aufbaut. Die anderen Chöre vor uns feiern mit, wir sitzen alle in einem Boot und genießen die Fahrt. Mit Gospelschritten und Claps nähern wir uns dem Ende des Songs. Dieter schaut uns mit großen, glücklichen Augen an, wir ihn auch. Miri aus dem Sopran und ich werden zur Performance befragt, wir sind uns einig, es war ein großartiger Moment, den wir da als Gemeinschaft erleben konnten.

 
Der GrooveChor singt "Alles brennt" mit Johannes Oerding

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Als letzter Chor-Act kommt der Deutschlandchor auf die Bühne, ein hohes Maß an Bühnenpräsenz erfüllt den Lichthof. Ihr einführender Trailer gibt Einblicke in den Bewerbungsprozess der Teilnehmenden und stellt einzelne Geschichten und Stimmen vor. Ihre Performance startet mit Dieters frisch für diesen Anlass komponierten Gospel Step into freedom, der es klanglich in sich hat und die Stärken der Gruppe hervorhebt, u.a. wird eindrucksvoll kollektiv gebeltet. Das Arrangement schweißt jeweils die Männer- und Frauenstimmen zu einem Kollektiv zusammen, die erst abwechselnd und später zusammen singen. Mit der gleichen Energie und Leidenschaft geht’s weiter mit An guten Tagen, ein Highlight des Abends, da die anderen Chöre am Ende des Songs mit in den Chorsatz einsteigen und den Sound des Deutschlandchors unterfüttern. Wie automatisch starten alle Sänger:innen zur selben Zeit den Gospelschritt in die gleiche Richtung, in allen Gesichtern ist pure Chor-Ekstase zu sehen, die Begeisterung ist allgegenwärtig. Eine Konfettikanonen-Explosion füllt den Raum, es gibt standing ovations für alle Mitwirkenden. Gänsehaut pur!

 
Johannes Oerding bei der Nacht der Chöre

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Abschließend gibt es ein exklusives Set von Johannes und seiner Band, das noch mal andere Seiten des Musikers präsentiert und exponiert. Es fühlt sich sehr intim und echt an, wenn Johannes seine Geschichten erzählt und die Facetten seiner Gesangsstimme zeigt. Die Chöre feuern Johannes an und machen ihm deutlich, wie sehr sie sich über diesen besonderen Moment mit ihm und seiner Musik freuen. Kein Auge bleibt trocken, als er Blinde Passagiere anstimmt, ein Song, der vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie unter die Haut geht. Rotkäppchen bringt allen Sänger:innen ein Glas Sekt und wir stoßen gemeinsam auf diesen Abend an. Der kühle Tropfen tut gut, uns allen ist warm nach dem vielen Getanze. Ich will noch nicht nach Hause, ein Song von und nun auch für Johannes, wird spontan von den Chören als Dankeschön angestimmt und man sieht, dass der Abend auch für Johannes einen besonderen Augenblick darstellt. Die Produktion ist im Kasten und lockere Gespräche schließen sich an, Freundschaften werden geschlossen und Partner-Projekte geplant. Es hat sich definitiv für alle Beteiligten gelohnt, an diesem Event teilzunehmen.

 
Der GrooveChor bedankt sich mit Herzen für den Applaus

Foto: Rotkäppchen Sektkellerei / PR Manufactur / Morris MacMatzen / mmacm.com

 

Am nächsten Morgen geht es im Chorbus zurück nach Hannover. Wir sind alle k.o., aber auch beseelt und müssen dieses besondere Wochenende erst mal verdauen. Wir bringen viel positive Energie und Lust auf’s Singen mit nach Hause, ich bin mir sicher, dass wir das in unseren kommenden Proben spüren werden. Der Corona-Blues scheint für’s Erste überwunden - was will man mehr. Die von uns aufgebrachte Energie, um bei der Nacht der Chöre dabei zu sein, hat sich definitiv gelohnt (wir würden es wieder tun!) und die Gruppe ist motiviert, sich an neue Projekte zu wagen. Vielleicht nicht direkt morgen - aber in absehbarer Zukunft. Johannes’ Stimme ist noch immer in meinem Kopf und singt Fetzen seiner Songs. Seine Stimme wird erst zum Abend hin leiser, solange summe ich die Melodien mit. Ich mache mir unterwegs Notizen für den Blog und ein paar Ideen für neue Chor-Arrangements. Ob wir wohl demnächst einen Song von Johannes in unserem Repertoire haben werden…? Let’s see. Das besondere Chor-Event mit ihm werden wir auf jeden Fall so schnell nicht vergessen... :-)


Die Nacht der Chöre konnte bis zum 22.11.2021 kostenfrei via TV Now gestreamt werden. Hast Du die Show verpasst? Einen kurzen Einblick gibt Influencerin Marijke Smittenaar via Instagram.

 

Viel Spaß beim (Mit-)Singen wünscht Dir Toby :-)